Die Legende sagt über die Gründung des Ortes Wildbad Kreuth: In den Wäldern zwischen Weißachtal und Blaubergen soll ein Jäger eine verletzte Hirschkuh beobachtet haben, wie sie an einer Quelle Linderung von ihren Leiden suchte. Die Hirten und Bauern der Gegend machten es ihr nach – und wurden gesund. Zur damaligen Zeit wusste noch niemand das das Wasser schwefelhaltig und somit wirklich gesundheitsfördernd war, - doch die Heilkraft der Quelle war unstrittig.

 

1490 wird das Bad „Sankt Leonhard“ in Kreuth erstmals erwähnt, 1498 gibt es dort den ersten Bademeister. Ein richtiges Badhaus errichtet schließlich Abt Heinrich V. von Tegernsee im Jahr 1511. Die Bedingung: Jeder Tegernseer Abt und seine Brüder sollen dort umsonst baden dürfen. Andere zahlen Eintritt. Damit beginnt in Wildbad Kreuth das Geschäft mit der Gesundheit, erste Gebäude entstehen.

Bis zur Säkularisation im Jahr 1803 bleibt das Bad im Besitz der Benediktiner in Tegernsee. Der damalige Bademeister Simon Zahler erwirbt die Kapelle, Wohn- und Badhaus sowie die umliegenden Wiesen und Wälder für 500 Gulden (heute ungefähr 500 Euro). Allerdings: Er muss unterschreiben, dass jeder zukünftige Besitzer die Badegelegenheit bewahren muss.

1818 kauft König Max I. Joseph von Bayern die Gebäude – und die Ära der Wittelsbacher im Kreuther Tal beginnt. Es ist wohl der berühmte Architekt Leo von Klenze, der im Auftrag des Königs den heute noch bestehenden zweiflügeligen Bau samt Nebengebäuden errichtet. Es beginnt die glanzvollste Zeit des Wildbades. Nicht nur wegen der Quellen kommt jetzt die damalige Prominenz (Kaiser Franz von Österreich, russische Zaren, die Familie Mann), sondern auch die Ziegenmolke-Kuren ziehen an.

Auch den Zweiten Weltkrieg scheint das Wildbad unbeschadet zu überstehen – bis in der Nacht vom 4. auf den 5. Mai 1945 amerikanische Truppen das Sudhaus in Brand schießen. Das Bad bleibt aber im Besitz der Wittelsbacher. 1956/57 lässt es Ludwig Wilhelm renovieren, das Sanatorium kehrt zu altem Ruhm zurück. Schluss ist damit erst 1973. Max Emanuel, Herzog in Bayern, lässt das Sanatorium und das Kurhaus schließen. Zwei Jahre später unterschreibt die Hanns-Seidel-Stiftung den Mietvertrag und eröffnet das Bildungszentrum Wildbad Kreuth.

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